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Blog

Vernetzungstreffen beim FORUM Offene Stadt und dem Code-for-Germany-Summit in Hamburg

von Stefan Kaufmann · 13. November 2019

Sowohl OpenBike als auch digitransit sind Freie/Open-Source-Softwareprojekte – und das heißt auch, sie brauchen beide unbedingt eine aktive Community von Menschen, die an den Systemen weiterentwickeln, neue Features entwickeln, und vor allem auch die Dokumentation so ausbauen, dass die Systeme für andere nachnutzbar sind. Deswegen hat es uns sehr gefreut, vergangenes Wochenende beim FORUM Offene Stadt bei der Körber-Stiftung in Hamburg und danach beim Code-for-Germany-Communitysummit von den beiden Projekten zu erzählen und uns mit Gleichgesinnten zu vernetzen.

Beim Barcamp-Format im Kubus der Körber-Stiftung konnte Maxi einer ganzen Traube von Menschen den digitransit-Stack vorstellen, und es ergaben sich auch gleich sehr schnell Ideen für neue Features oder andere Orte, an denen das System auch einmal getestet werden könnte.

(Nebenbei: Es sind tatsächlich genau diese Formate, die Menschen sowohl aus der Verwaltung, als auch aus digitalem Ehrenamt, Wirtschaft und Forschung zusammenbringen, die am meisten Inspiration und Austausch mit sich bringen. Das ist jetzt eine alles andere als revolutionäre Erkenntnis, aber in der Praxis lässt sich doch immer wieder feststellen, dass die meisten Konferenzen immer nur in der eigenen Suppe schwimmen.)

Beim anschließenden Code-for-Germany-Summit konnten diese Ideen dann auch gleich weiter vertieft werden. Die vor über fünf Jahren ins Leben gerufene Community aus dezentralen OK Labs ist ein wertvolles Netzwerk von motivierten und kompetenten Leuten, die im wahrsten Sinne des Wortes mit Code die Welt verbessern wollen. Oder zumindest ihre eigene Stadt. Und so gab es gleich eine ganze Reihe an Nachfragen, Verbesserungsvorschlägen und Ideen sowohl für OpenBike als auch für digitransit.

Wer auf dieser Ebene mitwirken will, sei hier ausdrücklich auf die weite Community der weit über 1000 Menschen im Slack der Open Knowledge Foundation hingewiesen. Dort gibt es auch eigene Kanäle sowohl für Open-Source-Bikesharing als auch für die Entwicklung an digitransit. Wer dort mitlesen und -schreiben möchte, kontaktiere uns gerne jederzeit.

Dankeschön an dieser Stelle an das Team von Code for Hamburg, das dieses Wochenende großartig organisiert hat!

Der Auftakt – so ging es am 14. Oktober los

von Kathi Schweiger · 17. Oktober 2019

Eigentlich ist aktuell im M 25 am Münsterplatz eine (empfehlenswerte!) Dauerausstellung zur Hochschule für Gestaltung zu sehen. Am Montag, dem 14. Oktober durften wir daher zwischen Architekturmodellen und Original-Einrichtungsgegenständen der hfg das Projekt OpenBike im kleinen Kreise interessierter VerwaltungsmitarbeiterInnen und ProjektpartnerInnen vorstellen.

Die Grundidee ist schnell erklärt: Wir bauen Freie und Open Source Software, um ein Bikesharingsystem in eigener Hand betreiben zu können. Damit können künftig auch kleinere Kommunen, Vereine oder auch Betriebe ihr eigenes Sharing-System einrichten, ohne dafür zwangsläufig auf Dritte als Dienstleister angewiesen zu sein. Und weil das System Frei und Open Source ist, können nicht nur wir bei der Stadt Ulm daran weiterentwickeln und neue Features hinzufügen, sondern auch beliebige andere können dazu beitragen – und alle können danach etwas davon haben.

Ob und wie das alles in der Praxis funktioniert, muss natürlich auch mit echten Menschen getestet werden. Eine erste, eher freizeitnahe Testumgebung fand sich im August beim Chaos Communication Camp in Brandenburg. Binnen 12 Werktagen galt es aus dem Nichts ein funktionierendes Testsystem zu schaffen, und das funktionierte auch recht gut. Kleine Tracker an den Fahrrädern übermittelten immer wieder die Position, die dann über eine Karte findbar waren. Wer sich einmal angemeldet hatte, konnte nun das Rad „buchen“ und bekam den Code für das Zahlenschloss angezeigt.

Nun gilt es, diese Erfahrungen in der Stadt Ulm umzusetzen. Durch die Förderung im Rahmen der Linie MobiArch des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg können wir nicht nur Software entwickeln, sondern auch eine Reihe Räder beschaffen, die nun für eine eingegrenzte Test-NutzerInnengruppe benutzt werden können sollen. Weil sich das so anbot, werden diese TestnutzerInnen im ersten Schritt einmal städtische Beschäftigte sein – wobei die Abgrenzung nicht 100% scharf ist, d.h. wer testen will, muss nicht unbedingt städtisch angestellt sein.

Damit so etwas überhaupt funktioniert, wird es möglich sein, sich über verschiedene Dienste anmelden zu können. Beim Chaos Communication Camp nutzten wir eher IT-nahe Dienste wie StackOverflow, Github und FragDenStaat. Wer dort bereits einen Account hat (oder sich einen anlegt), wird sich aktuell bei unserem Testsystem anmelden können und kann dann durch uns für die Testgruppe freigeschaltet werden.

Wichtig für uns ist nun vor allem, wo die rund 10 Räder der ersten Tranche ausgebracht werden sollen. Wir werden für den Anfang vor allem stationsbasiertes Bikesharing testen, d.h. Räder werden an definierten Stationen entliehen und zurückgegeben. Wir hatten bereits bei der Einladung an alle Beschäftigten die Möglichkeit gegeben, bevorzugte Abstellorte an uns zu melden. Dadurch und durch die Auftaktveranstaltung haben sich nun einige Standorte ergeben, die wir nun auf Praktikabilität prüfen und mit den ersten Rädern beschicken werden.

Wenn also in der Realität bald die ersten Räder an städtischen Liegenschaften stehen, ist nicht mehr viel zu tun: Es reicht, sich (momentan nach wie vor über die oben genannten Dienste, wir empfehlen derzeit noch FragDenStaat) anzumelden, die eigene User-ID per E-Mail an uns zu schicken, und dann kann’s losgehen. Wir sind gespannt ;)